Ausstellung
Im Haspelturm des Schlosses Hohentübingen zeigt eine Gruppe Studierender eine Ausstellung zur Geschichte und Gegenwart des Ludwig-Uhland-Instituts. Ein Begleitkatalog ist erhältlich. (Leitung: Prof. Dr. Reinhard Johler und Prof. Dr. Bernhard Tschofen)
Kultur_revisited
Ein Institut stellt sich aus
Auf Einladung des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft findet vom 21. – 24. September 2011 der 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Tübingen statt. Dabei deutet das Thema „Kultur_Kultur. Denken. Forschen. Darstellen“ an, was gemeinsamer Verhandlungsgegenstand des Kongresses ist: Kultur ist in den letzten Jahrzehnten zu einer zentralen Kategorie der Wissenschaften, aber auch der öffentlichen Verständigung geworden.
Dies war nicht immer so. Der historische Blick zurück zeigt, dass die prominente Stellung von Kultur eng mit der Entwicklung des „Vielnamenfaches“ Volkskunde / Europäische Ethnologie / Kulturanthropologie / Empirische Kulturwissenschaft verbunden ist. In der Auseinandersetzung mit den fraglich gewordenen Konzepten dieses Faches ist ab den 1960er Jahren Kultur um ihre alltägliche Dimension erweitert worden und so mit einem „weiten Kulturbegriff“ die Grundlage für eine breit gefasste Kulturanalyse gelegt geworden.
Zentral für diese Entwicklung war – und dies zielt über den vielfach tradierten und deswegen auch immer wieder kritisierten Lokalstolz hinaus – das Tübinger Ludwig-Uhland-Institut. Dessen 1971 erfolgte Umbenennung in Empirische Kulturwissenschaft hat dabei Kultur nicht nur im Institutsnamen programmatisch festgeschrieben, sondern hat Kultur selbst zu einem neuen, einem zukunftsweisenden Gegenstand gemacht. Das blieb nicht ohne Folgen für den gesellschaftlichen Status von Kultur einerseits, der mit ihr befassten Wissenschaft andererseits.
Wie die Kultur ans Tübinger Ludwig-Uhland-Institut kam, soll in dieser Ausstellung anhand ausgewählter Schlaglichter gezeigt werden. Ihre Ausgangsthese lautet: Die Fokussierung auf Kultur hat der Empirischen Kulturwissenschaft eine hohe thematische Attraktivität und eine erhebliche disziplinäre Dynamik verliehen. Doch ebenso wichtig war (und ist), dass dadurch eine eigene Institutskultur mit innovativen wissenschaftlichen Arbeitsweisen entstehen konnte.
„Kultur_revisited“ befragt diese Entwicklung und zeigt die kaleidoskopartigen Blicke einer Studierendengruppe auf ihr Institut. Gleichzeitig aber lädt diese Ausstellung auch dazu ein, jene Räume ins Visier zu nehmen, die prominente Orte der fachlichen Veränderung – somit der Kulturalisierung des Gegenstandes – waren.
Ort: Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenshaft, Schloss Hohen-Tübingen
Öffnungszeiten:
Mi., 21.09. 10-17 Uhr
Do., 22.09. 10-19 Uhr 30
Fr., 23.09. 10-19 Uhr 30
Sa., 24.09. 10-17 Uhr
Eintritt frei
Projektgruppe:
Izabella Demirchyan / Martha Herbold / Pia-Marie Hilsberg / Verena Hünig / Reinhard Johler / Alexandra Mende / Nicole Kurz / Susanne Pledl / Juliane Saupe / Valeria Schäfer / Bernhard Tschofen / Henrike Wolpert / Xiaonuo Yuan
Mit Unterstützung der Vereinigung der Freunde der Universität Tübingen (Universitätsbund) e.V.